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Nicht die Sternbilder wurden nach den Mythen benannt, sondern die Mythen entstanden als Gedächtnisstütze für die Sternbilder!

Die beste Art Wissen zu tradieren ist in Form einer Geschichte, eines Mythos (R. Lachmann), die in einer oralen Kultur von Generation zu Generation weitergegeben wird. Da astronomisches Wissen über den Kalender und die Himmelsrichtungen für eine antike Agrarkultur überlebenswichtig sind, ist es naheliegend, dass es sich bei den Mythen um ein “Aufschreibesystem” (F. Kittler) für kulturelles Wissen handelte.
Auch der Hexameter trägt dazu bei, dass sowohl der Inhalt, als auch die Form die größtmögliche Resillienz gegenüber Veränderung besitzt. Mythen sind somit ein sehr stabiler “Mem-Replikator” (Dawkins)

Auch gilt es inzwischen als wissenschaftlich Anerkannt, dass Homer keine real existierende Person, sondern nur eine Zuschreibungsinstanz ist; Ein imaginierter Autor unter dessem Namen die mündlich überlieferten Mythen zusammengefasst wurden. Die Herkunft der Mythen zum Zweck der Wissens-weitergabe und nicht der Dichtkunst ansich wirkt dadurch noch plausibler.

Warum gehen wir davon aus, dass es Ludwig I von Bayern und Prinzessin Therese wirklich gegeben hat – sie könnten nur mythologische Figuren sein, zu deren Ehren ein Fruchtbarkeitsfest abgehalten wird, wie Dionyssos.
Eine Zuschreibungsinstanz, ein Mythos den wir erfunden haben um kulturelles Wissen (z.B. über den Kalender) zu tradieren.