Alle Beiträge von Nibbi

Früher wurde “gegessen was auf den Tisch kommt” und man durfte “erst aufstehen, wenn man alles aufgegessen hat” – und heute sind alle fett weil man immernoch weiterisst obwohl man keinen Hunger mehr hat.

Was war zuerst da? Die Vegetarier oder der Markt für vegetarische Produkte?
Es gibt mehr Vegetarier weil es jetzt mehr Veggi-Produkte gibt, nicht umgekehrt. Die Angebliche “Macht des Konsumenten” ist eine Illusion in der man Ursache und Wirkung vertauscht.

T-Shirt-Aufdrucke waren der Vorläufer von Facebook.

Jeder sieht sofort von welcher Band/Fussballverein du Fan bist, welchen lustigen Spruch/süßes Katzenbild du grade mit anderen Teilen willst oder in welcher Stimmung du gerade bist.

Apple’s Firmenpolitik ist auch in der Architektur ihrer Läden eingeschrieben. Der Raum ist hierarchisch strukturiert. Der Kunde ist in den heiligen Hallen nur geduldet. Er muss das aktieptieren was ihm vorgesetzt wird, sonst wird er verbannt.

Ist die Faszination von Glitches in Videospielen verknüpft mit der Erfahrung des Unbewussten, dass man “nicht Herr im eigenen Haus” ist? Das da etwas passiert, das sich dem eigenen Einfluss entzieht. Wie der Herzschlag, den man nicht kontrollieren kann, obwohl es der eigene Körper ist.

Man kriegt positive Eigenschaften zugeschrieben wenn man erfolgreich ist – nicht umgekehrt!

(Das ist der Fehler den alle Ratgeber zum beruflichen Erfolg machen. Es reicht eben nicht nur das nachzumachen, was erfolgreiche Leute gemacht haben – vielmehr werden den Leuten, die es zu etwas gebracht haben, positive Eigenschaften zugeordnet. Man wird nicht erfolgreicher weil man ein besonders weisses Lächeln hat, aber wenn man erfolgreich ist, fällt dein weisses Lächeln besonders auf. Alles nur ein Effekt selektiver Wahrnehmung.)

Die Boxershort ist die Burka des Mannes. Sie zensiert die männliche Anatomie, verbirgt die sich abzeichnende Form des Penis durch weite Stoffe. Eine “normale” Unterhose/Badehose (die die Form des Penis betont) wirkt sofort sexuell aggressiv oder pervers, da männliche Sexualität in unserer Gesellschaft so negativ besetzt ist.

Architekturfotografie ist völlig überflüssig und parasitär. Der Architekt hat die Arbeit gemacht, durch den Fotografen kommt keim Mehrwert hinzu. Es ist als würde man einen Witz nacherzählen den jemand anders erfunden hat.

Geht dieser neue Rechtsruck (AfD, Pegida etc.) nicht eigentlich schon auf die WM 2006 zurück, als es plötzlich wieder ok war Nationalstolz zu zeigen und die Deutschlandfahne zu schwenken?

Ist es das Ziel des Feminismus ausgerechnet die schlechtesten Eigenschaften vom anderen Geschlecht für sich zu übernehmen? So entsteht eine Unterbietungsspirale wer der arschigere ist.

Fahrkartenautomaten sagen nun “Bitte Karte zuführen” statt “Bitte Karte einführen”. Die Zeit verdirbt die Sprache. “Einführen” wird jetzt als ein unanständiger oder obszöner Begriff angesehen.

“Das unterstütze ich nicht” als Form von politischem Protest zu betrachten, ist der Gipfel linker Selbstgefälligkeit. Statt aktiv gegen etwas zu sein, hält man sich selbst für so wichtig, dass schon die eigene Passivität eine Veränderung bewirken soll.

Das methodologische Problem an Soziologie ist, dass sie sich dezidiert von dem Anspruch, ein umfassendes Theoriesystem aufzustellen distanziert, und sich stattdessen in zahllosen empirischen kleinst-Studien verliert, deren Relevanz zeitlich und lokal stark begrenzt sind. Die meisten Studien sind schonwieder überholt bis sie veröffentlicht werden.

Ob der Welt wirklich geholfen ist, wenn man auf 200 Seiten die geschlechtlichen Unterschiede im Sportklettern untersucht?

“Zappen” ist im Moment als Rezeptionsform komplett verschwunden, da es mit den digitalen DVBT-Fernsehern technisch nichtmehr möglich ist, so schnell den Sender zu wechseln.
Die Folge von dieser technischen Veränderung ist, dass sich auch die Art des Medienkonsums verändert. Statt “zu schaun was grad so läuft” schaut man nun wieder viel gezielter einzelne Sendungen an, die man zuvor ausgesucht hat.
Technik und Rezeption sind also stark verschränkt. Man sieht heute ganz anders fern als früher.

Horrorfilme sind nicht wegen ihrem Inhalt beliebt, sondern weil sie so gut als Metareferenz funktionieren. Keiner schaut die Filme, weil man sie gut findet, sondern weil es cool ist sie zu kennen. Ihr Erfolg liegt also in der Art, wie Medienrezeption gesellschaftlich strukturiert ist begründet.

Klar sind es ausgerechnet die Avocados, bei denen ein positiver Effekt auf den Verlauf von Krebserkrankungen entdeckt wurde, und nicht z.b. Kartoffeln. Es muss etwas exotisches und teures sein, damit man gewillt ist, in ihm etwas positives, heilsbringendes zu sehen.