Archiv für den Tag: 24. Juli 2017

Wenn ein Mann singen würde “When I think about you i touch myself” würde er wahrscheinlich in der Sex-Offender-Datenbank landen. (Divinyls – I Touch Myself)

Wenn Michelle Obama ein 50er-Jahre-Kleid trägt: “Die 50er Jahre stehen für die Unterdrückung der Frau! Dieses Kleid ist eine Beleidigung für den Feminismus!”

Wenn es bei Butlers Blumentöpfe im 50er-Jahre-Muster gibt: “So schöön!”

Wie U-Bahn-Kontrolleure (demütigend und für jeden sichtbar) Schwarzfahrer aufschreiben, gleicht der Art wie früher Pferdediebe öffentlich gehängt wurden um die Macht der Exekutive zu demonstrieren.

Oktoberfest, Fasching und Halloween verschmelzen immer mehr zu einer großen Bad-Taste-Party. Hauptsache man kann sich verkleiden und betrinken.

Frauenparkplätze sind sexistisch – aber nicht, weil sie Frauen “schwächer” erscheinen lassen, sondern weil sie implizieren, dass jeder Mann ein potentieller Vergewaltiger oder Räuber ist.

Wie hat es laktosefrei / glutenfrei es geschafft vom Image “Spezialnahrung für leute mit unappetitlichen Verdauungsproblemen” zum hippen Lifestyleacessoire zu werden?

Der häufige Filmtopos, dass junge, verletzte Mädls ihrem Professor “näherkommen” ist doch auch nur die Wunschvorstellung verklemmter Filmstudenten.

Früher war “Entschuldigen Sie die Störung” beim Telefonieren eine verbreitete Begrüßungsformel. Heute nichtmehr, weil eine 24-7 Erreichbarkeit als normal vorausgesetzt wird.

Heute muss man sich höchstens Entschuldigen, wenn man einmal nicht erreichbar war.

Selfies sind deswegen so beliebt, weil wir in der Postmoderne die Geschichte unseres Leben selbst schreiben müssen. Keine soziale Klasse schreibt meine Geschichte, ich bin in meiner Freiheit dazu verurteilt mich selbst zu erfinden.
Deswegen müssen wir eben selbst unsere Geschichte schreiben, die kleinen Episoden dokumentieren die unser Leben ausmachen, unserem Leben einen Sinn, ein Ziel, eine logische Kaualität geben – und wenns nur bedeutet die Geschichte zu erzählen, wie wir in der SBahn gefahren oder ein besonderes Essen gegessen haben.

Ist Google so populär geworden, weil es sich so gut in den Alltags-Sprachgebrauch eingefügt hat? “Ich google das schnell” kann man viel besser sagen als “Ich yahooe das schnell”.

Das Zauberbuch (Buch mit Zaubersprüchen) ist selbst doch schon ein magischer Gegenstand, weil Sprüche nur wirken wenn man sie aus dem Buch lies. Man kann nie “zufällig” einen Zauberspruch sprechen.